Tiergestützte Pädagogik in der Praxis
Der tägliche Kontakt zu Tieren ist ein wichtiger Teil unserer pädagogischen Arbeit mit den Kindern. Es geht dabei nicht nur darum, die Fellbewohner zu versorgen, sondern von und mit ihnen zu lernen und vor allem mit ihnen gemeinsam zu leben.
Ein weiteres Ziel ist es, Verantwortung zu übernehmen, denn man ist nicht nur für das verantwortlich, was man tut, sondern auch für das, was man nicht tut.
Den Kindern wird durch die Tiere eine andere Welt des Lernens eröffnet:
- Konzentration: Durch regelmäßiges füttern, Stall reinigen, etc. wird ganz automatisch das Konzentrationsvermögen verbessert. Welche Schritte sind nach und nach zu beachten? Habe ich nichts vergessen? Sind alle nötigen Utensilien vorhanden?
- Sprachentwicklung: Die Sprache ist eine Schlüsselkompetenz für gute soziale Beziehungen. Mit Hilfe der Tiere können Sprachanlässe geschaffen werden, bei denen die Kinder häufig weniger Berührungsängste als mit Erwachsenen oder anderen Tieren haben. Das „sich sprechen trauen“, ohne dass man von anderen Kindern ausgelacht werden könnte, ermutigt enorm.
- Naturwissenschaftliches Wissen: Die stattfindende Tierbeobachtung motiviert die Kinder, neue Lernbereiche freiwillig, selbstbestimmt und mit großer Motivation verstehen zu wollen. Somit ergeben sich Fragen, deren Beantwortung naturwissenschaftliche Themen umfasst und so die Allgemeinbildung erweitert. (Warum sind Hasen so kuschelig und die Schweine haben kein Fell? Warum kneift der Hund seinen Schwanz zwischen die Beine? Warum ertrinken die Fische nicht?)
- Sinneserfahrungen: „Erkläre es mir und ich werde es vergessen. Zeige es mir und ich werde mich erinnern. Lasse es mich selbst tun und ich werde es verstehen“, sagte schon Konfuzius vor 2500 Jahren. Diese Art der Wissensvermittlung kann anhand von Erlebnissen mit Tieren wunderbar durch nachhaltiges Lernen ermöglicht werden. Streicheln, Gerüche und Berührungen sind dabei nur ein kleiner Teil des Möglichen.